Fast täglich tauchen im Google Play Store Apps auf, die durch unerlaubte Zugriffsberechtigungen auffallen, Adware auf das Handy spielen oder im Hintergrund klassische Spionagearbeit leisten. Immer wieder schlagen Sicherheitsforscher Alarm und ersuchen die Smartphone-Nutzer, vermehrt auf die Sicherheit zu achten. Denn wer hier die „falschen Apps“ auf seinem Smartphone installiert hat, muss damit rechnen, tatsächlich ausspioniert zu werden.
Folgt man den Experten, so sind es aktuell um die 30 Apps, die von chinesischen Anbietern programmiert wurden und eigentlich sofort gelöscht bzw. gar nicht erst installiert werden sollten. Dennoch finden sich die Apps, so die ersten Schätzungen, rund 1,4 Milliarden Mal auf Android-Smartphones oder iPhones.
Um in Erfahrung zu bringen, wie Spionage Apps funktionieren, sollte man immer einen Blick hinter die Kulissen werfen. Daher ist es ratsam, bevor man eine App auf seinem Smartphone installiert, im Vorfeld nach Erfahrungs- und Testberichten zu suchen. Auch so bekommt man recht schnell einen Überblick, ob es sich um eine empfehlenswerte App handelt oder man besser die Finger davon lassen sollte.
Beauty- und Kamera-Apps sind mit Vorsicht zu genießen
In der Regel handelt es sich bei den Spionage Apps um Selfie- wie Beauty-Cams oder auch Kamera-Apps. Besonders auffällig sind bei derartigen Apps die ständigen Werbeschaltungen. Ein weiterer Punkt, der bereits ein Hinweis sein könnte: Die Apps greifen ohne Erlaubnis auf die Kamera des Smartphones zu – das heißt, Nutzer, die derartige Apps verwenden, müssen davon ausgehen, in regelmäßigen Abständen heimlich gefilmt zu werden.
Laut Sicherheitsforschern sind es in erster Linie Kamera- wie Beauty-Apps, die immer wieder Berechtigungen anfordern, wobei sie diese gar nicht benötigen, Apps von dubiosen wie auch unbekannten Entwicklern, die in der Regel kostenlos zur Verfügung stehen sowie auch Apps, die aggressiv Werbung schalten oder durch ein nicht korrektes Verhalten auffallen.
So ist beispielsweise eine App deshalb aufgefallen, da über eine Software eine Malware auf das Smartphone geschleust wurde. Eine andere Anwendung soll den Nutzern pornografische Inhalte auf das Smartphone geschickt haben – diese Inhalte haben dann auf Phishing-Webseiten weitergeleitet.
Besonders perfide: Einige der Apps, die als „besonders gefährlich“ eingeschätzt worden sind, können noch immer im Apple App Store wie Google Play Store runtergeladen und somit auf dem Smartphone installiert werden.
Wichtig ist, dass Nutzer keine Apps von unbekannten Herstellern runterladen, die zudem noch kostenlos zur Verfügung stehen. Doch natürlich sind das jetzt keine Gründe, die tatsächlich gegen die App sprechen. Ist man dennoch interessiert, so ist es ratsam, einen Blick auf im Internet zu findende Test- wie Erfahrungsberichte zu werfen. Gibt es hier Hinweise, dass es sich um eine betrügerische App handelt, so ist es wichtig, die Finger davon zu lassen. Erfährt man erst nach der Installation, dass es sich um eine fragwürdige App handelt, die besonders nicht hätte installiert werden sollen, so ist es ratsam, diese umgehend zu deinstallieren.
Kein Smartphone-Besitzer braucht eine Taschenlampen-App
Einige Anwendungen für Taschenlampen sind sehr fragwürdig. Vor allem auch deshalb, weil fast jedes Smartphone mit einer eigenen Taschenlampe ausgerüstet ist. Somit mag es auch keinen nachvollziehbaren Grund geben, um eine eigene App zu installieren. Fakt ist: Taschenlampen-Apps sollte man besser nicht auf seinem Smartphone installieren – in der Regel handelt es sich hier nämlich um betrügerische Applikationen.
Auch Wetter-Apps sind mit Vorsicht zu genießen. Dies deshalb, weil hier auf den Standort zugegriffen wird. Doch mag das nicht logisch sein, wenn es darum geht, über die aktuelle Wetterlage zu berichten? Ja – außer, es werden noch persönliche Daten benötigt. So etwa die E-Mail-Adresse, der Name oder etwa die Postanschrift. In diesem Fall besser die Finger davon lassen. Keine Wetter-App benötigt die persönlichen Daten vom Smartphone-Nutzer, um vorhersagen zu können, ob es bald regnet oder nicht.
Auch bei den populären Spielen ist Vorsicht geboten. Denn hinter den Klassikern, so etwa Angry Birds, kann sich schon einmal eine Spionage App befinden. Immer wieder werden derartige Games gehackt, um an persönliche Informationen zu kommen – auch hier ist somit Vorsicht geboten.